Am Freitag, den 29.November machte es der SPD-Ortsverein Beratzhausen offiziell: Mit 100 Prozent der Stimmen schickte er Georg Thaler ins Rennen um den Bürgermeistersessel bei der Kommunalwahl 2014.
Beratzhausen braucht den Wechsel
Der Ortsvorsitzende Gerhard Rinkes zeichnete zunächst die aktuelle politische Situation nach, die keine andere Wahl ließe, als einen Politikwechsel herbei zu führen. Seit Jahren mahnten alle Fraktionen eine frühzeitige Vorlage des Haushalts durch den Bürgermeister an, um somit eine bessere Planungssicherheit zu erreichen. Doch weder dies, noch die mehrfache Aufforderung des Landratsamtes, habe Bürgermeister Meier aktiv werden lassen. Er bleibe dabei, der Haushalt wird erst im Herbst vorgelegt. „Keine andere Gemeinde, kein Privatmann handelt so“ betonte Rinkes. Zu Beginn eines Haushaltjahres werde festgestellt, welche Einnahmen zur Verfügung stehen und welchen Teil davon man schließlich ausgeben könne. Meier scheine dieses Prozedere jedoch nicht zu interessieren.
Rinkes sieht Bürgermeister Meier als Musterbeispiel für Beratungsresistenz. Nicht einmal von seinen Stellvertretern, dem 2. und 3. Bürgermeister, lasse er sich etwas sagen, oder unter die Arme greifen. In den letzten vier Jahren habe Meier noch kein einziges Mal eine Urlaubsvertretung zugelassen, weil er Angst davor habe, etwas könne gegen seinen Willen entschieden werden. „Das Wohl der Gemeinde steht hier klar hinter seinen eigenen Interessen zurück“, so Rinkes.
Auch wenn sich Bürgermeister Meier anlässlich seiner Nominierung vergangene Woche gegen den Vorwurf des politischen Stillstands in Beratzhausen wehrte: „beide Hände vor die Augen zu halten, um die Probleme nicht zu sehen, wird Beratzhausen nicht weiterhelfen“, stellte Rinkes klar.
Der Ruf im Landkreis kann nur besser werden
SPD-Kreisvorsitzender Rainer Hummel war aus Kallmünz angereist und wusste über die aktuelle politische Situation auf Kreis-, Landes- und Bundesebene zu berichten. Er erinnerte sich, dass Beratzhausen während der letzten Amtsperiode Georg Thalers eine Gemeinde im Landkreis Regensburg war, auf die viele Nachbarn neidisch blickten. Mittlerweile gilt die Gemeinde als Negativbeispiel für Finanzpolitik: „Wenn im Kallmünzer Gemeinderat über teure Projekte abgestimmt werden soll, mahnen alle an: Passen wir bitte auf, dass es uns nicht so geht wie in Beratzhausen,“ erklärte Hummel. Die Perle des Labertals müsse schnellstmöglich auf die Siegerstraße zurückgeführt werden – und das ginge nur mit einem starken Mann an der Spitze, der seit Jahren beste Verbindungen auf Kreis- und Landesebene und im Bereich der Wirtschaft hat: Georg Thaler.
„Beratzhausen kann mehr“
Gestärkt durch das einstimmige Votum der Mitglieder blickte Georg Thaler zuversichtlich auf die kommenden Wochen: „Schon viel zu lange läuft in unserem schönen Beratzhausen etwas schief. Dabei zusehen zu müssen, wie es meinem Heimatort, Jahr für Jahr schlechter geht, ist für mich keine Option. Beratzhausen hat ein enormes Potential für eine positive Entwicklung. Doch bedarf es eines Bürgermeisters, der sich dessen bewusst ist. Beratzhausen kann mehr!“
Es sei schon ein deutliches Zeichen, wie unterschiedlich er damals im Vergleich zum jetzigen Amtsinhaber Meier seine Amtszeit begonnen habe. Thaler habe kurz nach der Wahl Seminare besucht, um sich in bis dato unbekannte Felder einzuarbeiten. Meier hingehen fuhr zu aller erst nach Regensburg und belegte ein Seminar zum Thema „Richtig anzapfen für frischgewählte Bürgermeister.“ Darüber hinaus sei es doch wirklich bemerkenswert, wenn der amtierende Bürgermeister anlässlich einer Bürgerversammlung zum Besten gibt: „Ich habe keinen Plan, wie man Unternehmen in Beratzhausen ansiedeln kann – falls jemand hier im Raum einen hat, könne er gerne aufstehen und mir diesen zeigen.“ „So kann und darf es mit Beratzhausen nicht weitergehen“, machte Thaler deutlich.
Die Devise des Abends im Gasthaus Braun wurde klar: „Wir wollen, dass es mit unserer Gemeinde wieder bergauf geht. Wir wollen, dass jeder Bürger wieder stolz darauf sein kann, aus Beratzhausen zu kommen. Der Stillstand muss ein Ende finden.“